Sehnsuchtsort Sizilien –

Fotograf und Filmemacher Martin Engelmann begeisterte die Niedernhausener


Abends schien im ZAK die Sonne 

Offensichtlich fühlte sich das Niedernhausener Wetter am 2. März bereits um die Mittagszeit motiviert, sich von seiner schönen Seite zu zeigen – die Sonne strahlte, als sich viele Bürger unserer Gemeinde auf dem Wilrijkplatz einfanden, um „Farbe zu bekennen“. Abends schien dann die Sonne im ZAK – Zentrum Alte Kirche, denn Martin Engelmann präsentierte seine Multivisions-Show „Sizilien – Insel im Licht“.

 

Engelmann nimmt uns mit auf eine Rundreise, die zu den schönsten Plätzen der Insel führt: Palermo, Trapani, Marsala, Agrigento, Catania und Messina und viele andere Orte stehen auf der Reiseroute. Auf der Insel, die im Laufe der Jahrhunderte von so vielen Völkern erobert worden war, finden sich Relikte ganz unterschiedlicher Stilepochen. Hier haben Griechen, Araber, Normannen und andere ihre Spuren hinterlassen – auf Sizilien fügt sich das heute alles zu einem berauschenden Meer an Bildern.

 

Das Licht macht den Unterschied

Und das Licht macht hier wirklich den Unterschied: Küsten, Tempel, Paläste, weite Ebenen, Strände – sie alle wirken wie in Gold getaucht, wenn die Abendsonne anfängt zu strahlen.

 

Doch auch das Landesinnere hat seine Reize – und vor allem eine bewegte jüngere Geschichte. Bei einem Ausflug nach Corleone im Westen der Insel erzählt Engelmann die Geschichte der Mafia, die hier ihr Zentrum hatte. Es ist noch nicht allzu lange her, dass die Menschen hier ohne Angst auf die Straße gehen, doch sie haben sich aufgelehnt, wollten, dass das Morden ein Ende hat. Hier zitiert Martin Engelmann auch Zeitzeugen, schildert  eindrücklich ihre Erfahrungen.

 

Kurze Zeit später versinkt man dann wieder in den Farben der traumhaften Keramiken von Caltagirone im Osten der Insel. 

Fotos: Martin Engelmann

Und man spürt, wie nahe Zerstörung und Angst und Kreativität und überbordende Lebensfreude beieinander liegen.

 

Das war knapp

Eine weitere Etappe sind die Vulkane Ätna und Stromboli. Beide beeindruckend, beide aktiv. Doch am Stromboli spürt Engelmann, wie gefährlich die Faszination für Vulkane werden kann. An einem Abend steht er mit einem erfahrenen Vulkanologen gegenüber des Kraters auf einer Anhöhe – um am nächsten Tag zu erfahren, dass es den Ort, von dem aus er gefilmt und fotografiert hat, nicht mehr gibt. Der Vulkan hat, kurz nachdem die beiden wieder abgestiegen sind, alles zerstört.

 

Ein rundum gelungener Abend

Die Zuschauer hatten sichtbar Freude an diesem Feuerwerk aus Bildern und Filmen, die mit sehr schöner Musik unterlegt waren, und den Erzählungen des sympathischen und reisefreudigen Tirolers Engelmann. Viele waren sich spätestens nach „Insel im Licht“ sicher, dass Sizilien unbedingt auf die Liste der Orte gehört, die man in seinem Leben noch bereisen möchte.

 

Text: Sabine Karbowy