Le Courage am 17. und 18. Juni 2023 im ZAK

Ein Festival der schönen Stimmen


Ab in den musikalischen Sommerhimmel

Was bleibt? Die Erinnerung an ein Konzert von Le Courage an einem lauen Sommerabend in dem herrlichen Ambiente der Alten Kirche, das mit seiner Unbeschwertheit und Gelöstheit Vergnügen und gute Laune verbreitete. Zwar ließ das festliche Schwarz der 20 Sängerinnen, die sich nach ihrem Einzug dekorativ in der Apsis der Kirche aufstellten, Dunkelheit vermuten - dem war aber nicht so. Mit einer Mischung aus Pop, Gospel, Hits und Folk nahm der Chor mit seinem locker unbekümmerten Chorleiter JHatch die Besucher in der 2 x ausverkauften Konzertkirche sofort mit in den musikalischen Sommerhimmel.

 

Versprechen eingelöst

„Wir kommen wieder“ – so hatte Le Courage es vor der Pandemie ohne Auftritte und Proben versprochen, erinnerte Kirsten Käss in ihrer Begrüßung. Ein Wort noch zu JHatch: Ein leidenschaftlicher Musiker, der mit seinen Kompositionen und seinen originellen Arrangements bekannter Titel immer wieder Überraschung und Begeisterung auslöst. Und dem, wie es ein Mitglied des Ensembles ausdrückte, Le Courage die so herausragende und originelle Musikalität zu verdanken hat. Natürlich tragen auch  die klaren Stimmen der Sängerinnen und deren Einfühlsamkeit in Melodie und Rhythmus ihren Teil zur Glückseligkeit ihres Auditoriums ihren besonderen Wert. 

 

Da bleibt niemand sitzen

Ob im rhythmisch betonten, jazzigen Bossa Nova oder im marschähnlichen irischen Folksong – von Percussion begleitet – bereits zu Beginn ein Versprechen für Heiterkeit im Gesang.

 

Viel Ausdruck in der sanften Melodie von „Stay“ - wie die meisten Lieder am Klavier von JHatch unaufdringlich begleitet. Der auch sein Publikum nicht einfach sitzen und zuhören lässt, sondern aktiv mit ins musikalische Geschehen nimmt. So in dem flotten „Samba Brasil“ von Rios Stränden oder dem Liebeslied „Besame Mucho“ (Küss mich oft). Wie maßgeschneidert für Le Courage – der stürmische Beifall belohnt den Hörgenuss. Oder in „Shut De Do - or“ – einem flotten Calypso, bei dem nicht nur die Besucher – eingebunden – mitsingen, sondern auch rhythmisch in Bewegung kamen.

 

Auch optisch ein Genuss: Der Frauenchor Le Courage mit seinem Chorleiter JHatch (Foto: Eberhard Heyne) 

Keine Frage, so sagt das JHatch, ist das berührende „What a Wonderful World“ –  berühmt geworden durch Louis Armstrong – ein Welthit. Hier im Konzert begeistert die Vielseitigkeit und die perfekte Harmonie der Stimmen sein Arrangement dieses Songs aus den 50/60 Jahren über die Schönheit der Welt und die Glücksmomente im alltäglichen Leben. Großer Beifall.

 

Ganz anders im Ausdruck dann sein Arrangement – als Ballade angelegt – von „Tears in Heaven“ des Komponisten und Musikers Eric Clapton. Wunderbar! 

 

Irgendwas bleibt

Im Finale der Titelsong „Irgendwas bleibt“ von Silbermond. Ein Lied, das in unsicheren Zeiten mit „… gib mir irgendwas das bleibt, ein kleines bisschen Sicherheit“ ein Hoffnungszeichen setzen soll. Und als Zugabe noch ein bayrisch musikalisches Schmankerl.

 

Es bleibt die Erinnerung an ein Konzert der Heiterkeit mit dem Vocalensemble Le Courage, das schließlich seine Besucher mit einem Lächeln in den Gesichtern in den sommerlichen Abend verabschiedet hat. Erinnerung, die bleibt.

 

Eberhard Heyne

 

Der Artikel erschien am 29. Juni 2023 im Niedernhausener Anzeiger. Danke, dass wir ihn an dieser Stelle veröffentlichen dürfen.