Peter Autschbach und Ralf Illenberger

Ein ganz besonderer Abend im ZAK


 

Autschbach und Illenberger begeisterten mit furiosem Gitarrenspiel

Am 24. Februar 2024 war das ZAK ausverkauft. Nichts ging mehr. Und die, die eine Karte ergattert hatten – ein Fan kam sogar aus Kiel angereist –, hörten ein Konzert der absoluten Extraklasse.

 

Peter Autschbach und Ralf Illenberger, beide mehrfach ausgezeichnete Gitarristen, hüllten die Zuhörerinnen und Zuhörer in wunderschöne Klangwolken. Das Spiel der beiden ergänzte sich perfekt, mal leise, dann wieder lauter, von großer klanglicher Klarheit geprägt, immer unglaublich virtuos und kunstvoll, ohne dabei in musikalische Schnörkeleien abzugleiten. Den Anfang machte „Frösche“, ein Song, der auf dem zweiten gemeinsamen Album der beiden Künstler, die sich 2010 gefunden haben, verewigt ist. Direkt im Anschluss entführten die beiden ihr Publikum in den „November“ – wenn dieser Monat immer so melodisch, sanft und berührend daherkommt, darf er gerne ein ganzes Jahr lang dauern.

 

Ralf Illenberger - ein musikalisches Urgestein

Illenberger ist seit über 40 Jahren aus der Musikszene nicht mehr wegzudenken. Seine musikalischen Anfänge liegen in den 1970er-Jahren, als er mit Martin Kolbe das Duo Kolbe & Illenberger begründete. Die beiden haben bis 1987 viel komponiert, viel gespielt und waren das große Vorbild von Peter Autschbach.

 

„So wie die beiden spielen, so wollte ich auch spielen können“, erzählt der Musiker. Und so zollen Autschbach und Illenberger dem legendären Duo mit originalen und neuen Versionen der alten Songs Respekt, immer im Wechsel mit ganz eigenen Songs. Mal geht Autschbach von der Bühne und überlässt Illenberger das Rampenlicht, der die Zuschauerinnen und Zuschauer mit dem leidenschaftlich gespielten „Love intense“ in den Bann zieht. Dann wieder gehört die Bühne Autschbach, der im „Suitcase Blues“ die Gefühle beschreibt, die einen auf langen, nicht enden wollenden Touren so manches Mal nachts im Hotel überkommen.

 

Die Kunst der Improvisation

Die Genialität der beiden wird unter anderem sichtbar bei einem komplett improvisierten Stück – einer beginnt, der andere setzt ein und immer ist alles stimmig, jeder Ton, jede Sequenz „gehört dahin“, so Illenbergers Würdigung des Zusammenspiels mit Autschbach. Spontan wird der Song „Vollmond“ getauft – und lebt nur für diesen Moment, nur für die Menschen, die ihn jetzt hier und heute hören dürfen.  

Foto: Hanna Wilhelm

Nach zwei Zugaben werden Autschbach und Illenberger schweren Herzens und unter großem, nicht enden wollendem Beifall entlassen, das Konzert könnte eigentlich immer weitergehen. Und auch den Künstlern merkt man an, dass sie sich im ZAK sehr wohl gefühlt haben. Alle sind sich einig, dass es hier eine Fortsetzung geben muss.

 

Spende für „Reinke Ukraine“

Das Konzert fiel auf ein bedeutsames Datum: den Tag des Kriegsbeginns in der Ukraine. Und so beschloss das ZAK spontan, an diesem Abend für das Ukraine-Projekt von hr-Moderator Werner Reinke zu sammeln. 405 Euro und 60 Cent kamen zusammen und konnten an „Reinke Ukraine“ überwiesen werden.

 

 Sabine Karbowy