Zerbrechlich, zart und zauberhaft

Die Sängerin Katja Werker im ZAK


Das ZAK hat wieder einmal gezeigt, wie vielfältig Kultur ist. Gab es im Februar mediterran angehauchten Jazz und spanisch-europäische Musik des Barocks und der Renaissance im März, so lauschte das Publikum am Samstag den einfühlsamen Liedern der Sängerin Katja Werker.

 

Katja Werker – Singer-Songwriterin mit eigenen deutschen und englischen Songs – begleitete ihren Gesang nur mit Gitarre und verzichtete ganz auf irgendwelche Effekthaschereien.

 

Die Sängerin startete mit „Das große Glück“, einem Lied von ihrem ersten rein deutschsprachigen Album „Magnolia“. Für Werker liegt das große Glück im Kleinen, wie sie erzählte. Selbst heute – Jahrzehnte nach ihrem Start als Musikerin – sind für sie die kleinen Dinge wertvoll: Es ist nicht der große Plattenvertrag, es sind nicht die tollen Aftershow-Parties oder die Preisverleihungen, die das Leben wirklich bereichern. Es sind vielmehr Momente der Ruhe, die intensive Begegnung mit einem Menschen, ein Vogel, der am Morgen vor Freude singt, die Freiheit.

 

Katja Werker hat das Publikum ihre eigene Zerbrechlichkeit und Zartheit spüren lassen, hat es mitgenommen auf eine Reise zu den wahren Werten des Lebens. Diese Reise führte über die „Streets of Africa“ zum eigenen Ich: „Jahresringe“ beschreibt das Innere, das, was einen ausmacht, zu hören auf ihrem neuesten Album, das im Herbst dieses Jahres erscheinen wird. Lieder wie „Weil du es wert bist“ und „Mitten im Sturm“ trafen die Zuhörer direkt mitten ins Herz.

 

Katja Werker ist derzeit nur selten auf der Bühne zu sehen. Und so trafen sich im ZAK diesmal viele eingeschworene Fans aus nah und fern – sogar aus Nordhorn war man gekommen, um „Katja endlich wieder einmal live hören“ zu können. Mit „Contact Myself“ spielte sie im zweiten Set einen Song aus dem Jahr 1990, der 2020 ein außergewöhnliches Revival erlebte. Und nicht fehlen durften im Repertoire zwei Coversongs, auf die alle Werker-Fans gehofft hatten: fantastisch interpretierte Versionen von „A Whiter Shade of Pale“ (Procol Harum) und „The Boxer“ (Simon and Garfunkel).

 

Am Ende gab es Standing Ovations für die hervorragende Sängerin, die alle mit einfühlsamen und poetischen Texten und schönen Gitarrenklängen zwei Stunden lang in ihren Bann gezogen hatte. 

Fotos: Sabine Karbowy